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Cotar: Zensurforderungen gegen sogenannte „Killerspiele“ offenbaren politische Hilflosigkeit

Berlin, 15. Oktober 2019. Der Vorsitzende des Parlamentarischen Kontrollgremiums des Deutschen Bundestages, Armin Schuster (CDU), hat sich für ein Verbot beziehungsweise die Zensur sogenannter Killerspiele ausgesprochen. Wörtlich sagte Schuster laut einem Tagesschau-Bericht: „Braucht die Menschheit ein Spiel, wo es darum geht, Punkte zu sammeln, wenn man möglichst viele Menschen tötet? Ich glaube, diese Frage darf man stellen. Ja, das ist Zensur, aber ich sehe keinen Mehrwert darin.“

Die AfD-Bundestagsabgeordnete und digitalpolitische Sprecherin der AfD-Fraktion, Joana Cotar, teilt dazu mit:

„Die unverhohlenen Zensurwünsche von Herrn Schuster offenbaren die Hilflosigkeit der Bundesregierung angesichts der angespannten Sicherheitslage. Wenn man die Argumentation von Herrn Schuster zu Ende denkt, dann könnte die Bundesregierung bei der Zensur von Computerspielen kaum aufhören.

Denn auch Spiele wie Räuber und Gendarm oder gar gewalthaltige ,Splatterfilme’ haben aus der Sicht von Herrn Schuster womöglich keinen ,Mehrwert’ und müssten nach dieser Logik ebenfalls zensiert werden. Es kann aber nicht Aufgabe der Politik sein, zu entscheiden und vorzuschreiben, welches Spiel einen Mehrwert hat und welches nicht.

Nachdem auch Innenminister Seehofer erst kürzlich die Gamer-Szene ins Visier genommen hatte, drängt sich nun der Eindruck auf, dass mit Computerspielen ein wohlfeiler Sündenbock gesucht und gefunden wurde. Es gibt aber keine klaren Belege für einen Zusammenhang zwischen Gewalttaten wie in Halle und sogenannten ,Killerspielen’, die von Millionen normaler Jugendlicher gespielt werden.

Die Bundesregierung sollte sich nach den Mordtaten in Halle auf die Frage konzentrieren, wie jüdische Einrichtungen besser geschützt werden können und wie soziale Verwahrlosung verhindert werden kann, anstatt eine Debatte aus dem 20. Jahrhundert wieder neu aufzuwärmen.“